Unternehmen mit Respekt

Rückblick: Workshop zum Thema "Interkulturalität und Rassismus" bei Tradu4you im September 2020.

Mit dem Projekt „Unternehmen mit Respekt“ knüpft der IAE e.V. an die Erfahrungen aus den Projekten der Vergangenheit an. Durch unsere berufsschulischen Programme der politischen Bildung erreichten wir in den vergangenen drei Jahren Auszubildende in sehr verschiedenen Arbeitsbereichen. Wir gewannen so eine Perspektive auf die persönlichen Herausforderungen junger Erwachsener zu Beginn des Arbeitslebens. Mit dem von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projekt „Unternehmen mit Respekt“ schaffen wir nun Angebote auf betrieblicher Ebene und fokussieren dabei sehr verschiedene Zielgruppen. Konstant bleibt:  Eine diversere und respektvollere Unternehmenslandschaft in der Region Chemnitz-Zwickau ist unser übergeordnetes Ziel.

Politische Bildung in der Arbeitswelt

Die Arbeitswelt in der Region Chemnitz-Zwickau steht heute vor enormen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel lässt viele Stellen unbesetzt, der Wunsch nach Integration von migrantischen und geflüchteten Arbeitnehmer_innen ist hoch. Gleichzeitig erfahren diese Menschen noch immer ein hohes Maß an Ablehnung. Konflikte zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Prägungen, Diskriminierungen und geringes Verständnis für die besonderen Herausforderungen migrantischer Menschen, bilden oft die eigentliche Grundlage für das Scheitern betrieblicher Integration. Die Diskurse zur Corona Pandemie offenbarten zudem die Anfälligkeit vieler Menschen für Falschmeldungen und Verschwörungstheorien.

Politische Diskurse können vom Arbeitsplatz nicht einfach verbannt werden – sie werden dadurch nur verlagert und finden dann auf persönlicher Ebene ihren Austragungsort. Durch derartige persönliche Konflikte werden Arbeitsabläufe gestört, das Arbeitsklima verschlechtert und die Motivation gesenkt. Proaktive Unternehmen suchen einen anderen Weg: Sie lassen politischen Diskursen auch am Arbeitsplatz ihren Raum und bringen sich selbst respektvoll ein. Mit unserem Projekt gestalten wir Angebote der politischen Bildung entsprechend den gegebenen thematischen Herausforderungen und organisatorischen Bedingungen.

Mehr als nur Bildungsarbeit: Passgenaue Lösungen für Unternehmen

Jedes Unternehmen verfügt über ein einzigartiges innerbetriebliches System und ist spezifischen Herausforderungen ausgesetzt. Damit Veränderungen nachhaltig sind, müssen sie aus diesem System heraus entwickelt und dabei äußere Faktoren beachtet werden. Unser Projekt setzt sich zum Ziel, die Unternehmen zu unterstützen, indem wir innerbetriebliche Strukturen analysieren, Probleme offenlegen und Lösungen aufzeigen. Ein Großteil unserer Arbeit findet dabei prozessbegleitend statt. Coachings, Trainings und transkulturelle Veranstaltungen sollen ihre Wirkungen an verschiedenen Stellen dieses innerbetrieblichen Systems beeinflussen. Sensibilität und Respekt bilden dabei die Grundlage unserer Arbeit, denn wir arbeiten mit der wertvollsten Ressource die Unternehmen zur Verfügung haben: den Menschen.

„Unternehmen mit Respekt“ – Das Siegel

Am Projekt beteiligte Unternehmen leisten hohe Anstrengungen und haben daher gesellschaftliche Anerkennung verdient. Am Ende des Prozesses soll daher das Siegel „Unternehmen mit Respekt“ verliehen werden.

Es beinhaltet Mindestkriterien, die von einem paritätisch besetzten Gremium erarbeitet werden. Das aus lokalen Vertretern der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft besetzte Gremium soll ehrenamtlich arbeiten und aus mindestens vier Personen bestehen. Wenigstens ein Viertel der Gremiumsmitglieder soll von Rassismus betroffenen sein und die Hälfte der Mitglieder soll nicht männlichen Geschlechts sein.Der IAE e.V. unterstützt das Gremium organisatorisch und inhaltlich beratend und leistet Öffentlichkeitsarbeit.

Mehr Informationen finden Sie hier: Unternehmen mit Respekt

Kontakt:

Sie möchten sich gerne als Unternehmen beteiligen? Wenden Sie sich an Marie Reh: marie.reh@iaeev.de

Sie haben allgemeines Interesse am Projekt? Schreiben Sie uns an: info@iaeev.de

Gefördert durch: